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MMM.

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Die Mannschaft

1. Fabritius,Richard 1745
2. Groß,Patrick
3. Nöhles,Filip 1862
4. Bergmann,Thomas 1786
5. Schmitz,Tim 1751
6. Uzun,Hakan 1760
7. Yegorkin,Vitaliy 1713
8. Ballmann,Andreas 1637

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Die Spieltage

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Spielberichte

Unser Berichterstatter ist: Tim Schmitz!

1.Spieltag: Süd-Ost 3 - Sendling 3: 3-5

Der Auftakt in der legendären Halle K in Höhenkirchen-Siegertsbrunn war schachlich erfolgreich, logistisch wie immer ein Albtraum. Die halbe Mannschaft kam zwar pünktlich mit der S7 zum Spielort, nur die etwas desorientierten Richard und Filip mussten von Hakan, der intelligenterweise mit dem Auto kam, aufgelesen werden. Wer (zunächst) nicht kam, war Vitalij Yegorkin (Anmerkung des MF: Ich wäre dafür, nur noch Spieler mit Mobiltelefon, vorzugsweise Smartphone, einzusetzen). Er irrlichterte trotz Wegbeschreibung etwa 45 Minuten zwischen dem Gewerbegebiet Hohenbrunn und Munitionsdepot im Dunkeln umher, ein kleiner Suchtrupp wurde organisiert. Schließlich kam er verschwitzt und außer Atem zum Spielort.

Der gegnerische MF Stadler ließ sich auf eine 10-minütige Verschiebung ein, aber Vitalji kam noch in der Karenzzeit an und holzte mit dem etwa 9-jährigen Gegner ein ungleichfarbiges Läuferendspiel mit betonierten Bauernformationen auf das Brett, was folgerichtig Remis war. Richard und Patrick hatten an den ersten beiden Brettern zwei Slawische Damengambite gespielt. Da ich den Stellungstyp gar nicht verstehe, wusste ich auch lange Zeit nicht, wer besser stand. Am Ende waren es die Schwarzen, also der kleine Leeb von Südost und Partrick mit Gewinn. Filip spielte einen sehr angenehmen Königsinder, der aber in der Remisbreite verblieb, während Thomas gegen den älteren Leeb einen Katalanisch-Damenindisch-Hybrid verteidigen musste. In der Zeitnotphase gewann er allerdings überraschend eine Figur und später auch die Partie.

Bedenklich finde ich den hohen Bedenkzeitverbrauch bereits in der Eröffnung, wenn einige Spieler bereits eine Stunde für die ersten 10 Züge brauchen. Natürlich kennt kein Spieler in der A-Klasse richtige Theorie (geschweige denn, spielt sie auch), aber im wesentlichen geht es ja darum, die Figuren auf die richtigen Felder zu setzen und keine komplizierten Varianten durchzurechnen. Beruhigenderweise ging es den Gegnern genauso und auch noch schlimmer.

Mein Gegner versuchte mit Schwarz irgendwie dem Panov-Angriff auszuweichen, nur um in einer schlechten Version der Sizilianischen-Alapin-Variante zu landen. Dort fand er nicht der richtige Fortsetzung und hatte nur die Wahl zwischen großem Materialverlust und zu erleidendem Mattangriff, so dass er die Partie bereits nach 10 Zügen aufgab. Hakan und Andreas hatten zwei gemächliche Italienische Partien mit Schwarz, die auf einmal messerscharf wurden. Während Hakan seinem Gegner alle aktiven Figuren wegnahm und ihn bereits nach 20 Zügen in den Bulletmodus (1 Minute 30 für die letzten 20 Züge) brachte, konnte Andreas mit einem gewagten Figurenopfer einen ganz gefährlichen Mattangriff starten. In höchster Zeitnot fand er allerdings nicht die beste Fortsetzung und überschritt im 39.Zug leider die Bedenkzeit.

2.Spieltag: Sendling 3 - Unterhaching 2: 2,5 - 5,5

Gegen die eindeutigen DWZ-Favoriten von Unterhaching (im Schnitt 200 Punkte mehr) gab es die erwartete, aber lang hinausgezögerte Niederlage zu vermelden. Die in Bestbesetzung angereisten Gäste ließen durch MF Bilal verkünden, dass der Aufstieg dieses Jahr fest eingeplant sei und freuten sich schon über die bereits bekannte Niederlage der vermeintlich stärksten Konkurrrenz von Schach-Union 1, die etwas überraschend dem Roten Turm unterlagen. Da wir durch Urlaub und Abgabe der Leistungsträger Thomas und Patrick gehandicapt waren, mussten Klaus Reger und Iouri Gomelski als Ersatzspieler aushelfen. Beide machten ihre Sache sehr ordentlich. Klaus, der als einziger bei uns die Meraner Verteidigung richtig spielt, hatte eine sehr gute Mittelspielstellung und zwischendurch auch Vorteil, am Ende stand ein Remis zu Buche. Iouri stand nach einer etwas zweifelhaften Sokolski-Eröffnung im Mittelspiel gegen Demir Junior schlechter, konnte aber einige Ungenauigkeiten des jugendlichen Gegners ausnutzen und ein Remis erreichen.

Während unser Spitzenbrett Richard verspätet am Spitzenbrett erschien und dann in der Damenindischen Verteidigung positionell überspielt wurde, konnte Filip gegen Bilal Demir am 2.Brett großen Druck aufbauen. Zum Sieg hat es zwar nicht gereicht, aber das Remis war nie gefährdet. Am Brett 3 musste ich gegen "Angstgegner" Czap antreten (vorhergehende Niederlagen im Mannschafts-Blitz und -Schnellschach), wobei eine Sizilianische Verteidigung auf das Brett kam, die mein Gegner genauer studiert hatte (DVD von Tiviakov!) und in ein gewonnenes Endspiel verwandelte. Hakan spielte am 4.Brett eine Caro-Kann-Vorstoßvariante, musst sich aber dem entstehenden Druck des Schwarzen auf dem Damenflügel beugen.

Den einzigen Punkt des Tages holte Vitaliy Yegorkin gegen einen genervten Gegner. In der bekannt todeslangweiligen Slawischen Abtauschvariante brannte auf einmal das Brett, da sich beide Königsflügel aufgelöst hatten. Weiß spielte sehr passiv und musste bald um seinen König bangen. Der Opferangriff von Andreas in der Französischen Verteidigung verlief leider nicht so erfolgreich. Für die Qualität gab es nicht genügend Kompensation, irgendwann war auch noch eine Figur weg. Die Ersatzleute hielten hinten alles zusammen.

Insgesamt können wir - mit Abstand das DWZ-schwächste Team der A-Klasse - mit den ersten beiden Runden zufrieden sein. Ob der Klassenerhalt realisierbar ist, wird sich aber erst im März zeigen.

3.Spieltag: Verdienter Punktgewinn gegen Zugzwang (4:4)

Gegen die ambitionierten, aber trinkfesten Schachspieler von ZZ 3 gelang ein verdienter Punktgewinn mit einem 4:4 daheim. Die meisten Bretter konnten souverän punkten. Nachdem Richard in einem sizilianischen Igel eine gute Stellung erreichte, konnte er mit einer taktischen Finesse Material und Partie gewinnen. Patrick stand immer in seiner Englischen Eröffnung trotz aggressiven Spiels des Gegners ungefährdet und erreichte ein Remis. Filip kam als Schwarzer in einer Modernen Italienischen Partie in ein gutes Mittelspiel, verpasste nur leider im Endspiel eine bessere Fortsetzung und verlor so Bauer und später die Partie. Thomas hatte gegen die Skandinavische Bronstein-Verteidigung wenig Mühe, aber auch keinen großen Vorteil, so dass die Partie später Remis ausging. Der Mannschaftführer spielte gesundheitlich angeschlagen die gewählte Najdorf-Verteidigung sehr salopp und geriet in einen schlimmen Mattangriff, der nur unter hohem Materialverlust abgewendet werden konnte, so dass das Endspiel letztlich verloren ging. Hakan hatte auch eine Skandinavische Verteidigung gesehen und stand zwischenzeitlich wackelig, konnte aber seinen Gegner zur Überraschung aller leicht überspielen. Vitalij musste hingegen in einem scheinbar harmlosen Damenbauerspiel (London-System) einen Königsangriff zulassen, der leider zu stark war. Andreas stand sehr schnell in einer Französischen auf Gewinn, was der Gegner auch nicht mehr verhindern konnte. Die Chancen auf Klassenerhalt steigen.

4.Spieltag: Überraschender Sieg gegen die Schach-Union (5,5:2,5)

Die Schach-Union im schönen Pelkovenschlössl in Moosach galt im Vorfeld als Aufstiegsfavorit, hatte aber bereits in der zweiten Runde gepatzt. Vermutlich waren deswegen nicht mehr alle motiviert, so dass einige Ersatzspieler antraten. Einer spielte gegen Richard, der zwar in einer Grünfeld-Indischen Verteidigung mit Weiß etwas Vorteil hatte, aber in der Remisbreite verblieb. Patrick geriet mit Schwarz in einen Stonewall-Angriff mit sehr zweifelhafter Stellung. Nach langem Kampf konnte er aber den Gegner anschwindeln und in Zeitnot matt setzen. Filip hatte einen wohl wenig motivierten Ersatzspieler als Gegner, der gegen die Englische Eröffnung einen seltsam passiven Aufbau wählte und nach Öffnung der Stellung ohne materiellen Nachteil aufgab. Thomas lieferte in einer Sizilianischen Verteidigung ein langes Manövriergefecht und wurde irgendwann überspielt. Ich hatte ein schönes Druckspiel in einer IDB-Stellung der Alapin-Variante gegen meinen Gegner, wollte aber das Remis "erzwingen" und tauschte überhastet in ein schlechtes Endspiel ab, das schnell verloren ging. Hakan musste als Schwarzer auch das London-System verteidigen und stand zunächst unter Druck, gewann aber durch eine Springergabel Material und Partie. Hinten punkteten Vitalij in einem Slawischen Damengambit gegen einen Gegner in hoher Zeitnot mit schöner Taktik und Andreas, der ein Evans-Gambit annahm, das sein Gegner aber nicht gut weiterspielte. Mit bereits fünf Punkten als DWZ-Underdog können wir sehr zufrieden sein :-)

5.SpieltagDeutlicher Sieg gegen Tarrasch (5,5:2,5)

Mit einem Heimsieg gegen arg dezimierte Giesinger hat sich Sendling 3 aller Abstiegssorgen entledigt. Die Gegner setzten 4 Ersatzspieler ein, von denen einer überhaupt nicht spielberechtigt war, wie sich hinterher herausstellte. Filip spielte trotzdem gegen ihn eine schöne Englische Partie mit viel Druck und Mehrqualität, die nur aufgrund des bereits entschiedenen Mannschaftskampfes in das Remis mündete. Die anderen vorderen Bretter spielten alle sehr schnell Remis, weil beide Parteien jeweils überschaubare Motivation mitbrachten.

Dagegen zeigten die hinteren Bretter echten Kampfgeist. Hakan gewann eine sogar leicht schlechtere Stellung, während Vitalj einen schönen Mattangriff demonstrierte, der bis zum Schluss die Zuschauer fesselte. Leider musste sich Andreas in ebenso einen auch begeben, wohin unser zuverlässiger Ersatz Iouri Gomelski feine sowjetische Endspieltechnik zeigte, der in einem Läüfermatt resultierte. Insgesamt ein passender Heimabend, auch wenn zwei parallele Mannschaftskämpfe immer 32 Spieler bedeuten, was die Raumkapazität langsam ausreizt.

6.SpieltagVerschmerzbare Niederlage bei Siemens (2,5:5:5)

In Laim trafen wir auf eine gut ausgeruhten Gegner im Frührentner-Alter, der uns schachlich in die Schranken wies. Zwar konnten Andreas und Patrick ihre Partien recht früh gewinnen, aber an den anderen Brettern sah es schon nach einiger Zeit nicht mehr so gut aus. Hakan hatte schon in der Eröffnung eine Figur verloren (oder geopfert?) und hielt immerhin am längsten durch.

Thomas spielte anfangs zu salopp und geriet schnell unter positionellen Druck. Immerhin waren die Stellungen von Filip, mir und von Vitalj noch einigermaßen gesund. Aber nur Filip gelang noch ein Remis, da mein zu optimistischer Mattangriff sehr gut gekontert wurde und Vitalj sich der zunehmend materiellen Übermacht des Gegners ergeben musste. Immerhin finden wir uns im gesicherten Mittelfeld der A-Klasse wieder.

7.Spieltag: 4-4 gegen Roter Turm sichert die Vizemeisterschaft

In der letzten Runde ist es dann doch passiert: Der krankheitsbedingte Ausfall von MF Tim konnte personell nicht mehr kompensiert werden und die Dritte musste erstmals nur zu siebt antreten. Glück im Unglück: Schon länger war klar, daß auch Spitzenmann Richard fehlen würde und so konnte man wenigstens Brett 1 freilassen.

Auch der sonstige Ertrag an den vorderen Brettern blieb überschaubar. Zwar gelangen Patrick und Filip ereignisarme Punkteteilungen, aber Thomas hatte an 4 die zweifelhafte Ehre einem Gegner mit DWZ 2126 unterliegen zu dürfen. Auch Hakan, dessen massiver Bauernsturm gegen Schachfreund Hösls Caro-Kann mehr Schwächen im eigenen als im fremden Lager hinterließ, kam schließlich unter die Räder.

Höchste Zeit für ein paar Erfolgsmeldungen: Andreas' Kontrahent probierte es mit einem Springeropfer für das es aber Null Dividende und ebensoviel Punkte gab, während Ersatzmann Iouri im Schwerfigurenendspiel zwei Bauern und folglich die Partie gewinnen konnte. Bezeichnenderweise wurde der letzte Punkt der Saison an Vitalys Brett vergeben. Nach missglückter Eröffnung war zwar bald ein Bauer und später die Qualität weg, aber Vitalys Gegenwehr blieb gewohnt grimmig. Als der Gegner einen trivialen Gewinn ausliess schwante auch den Altstädter Kiebitzen, daß es um das Nervenkostüm des Ihrigen geschehen war. Kurz vor Mitternacht konnte Vitaly, mittlerweile im Besitz zweier Mehrbauern, zum finalen Mattangriff ansetzen und das Mannschaftsremis sicherstellen.

Fazit: Als vermeintlich chancenloser Punktelieferant gestartet, als Vizemeister gelandet. Der (leider undotierte) Titel "Sendlings Mannschaft des Jahres" geht eindeutig an Sendling 3.