4. Mannschaft

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Die Mannschaft

Nr. Name Titel DWZ
1. Hildebrandt, Benjamin 1653
2. Ballmann, Andreas 1605
3. Uzun, Hakan 1660
4. Eckstein, Helmut 1640
5. Derondeau, Rudolf 1606
6. Jessen, Karsten 1590
7. Lutz, Peter 1588
8. Giannone, Louis 1433
9. Heimann, Adrian -
10. Hönig, Josef 1570

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Die Spieltage

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Spielberichte

Unser Berichterstatter ist: Rudi Derondeau!

1.Spieltag am 2.3.2012: SCS4 gegen TSV Poing 1: 3,5 zu 4,5

Das Ergebnis ist die schlechte Nachricht, aber die gute folgt zugleich: Tatsächlich erscheinen beim SC Sendling jährlich neue, vielversprechende Talente. Letztes Jahr leuchtete Amelie Sanchez, gleich dem Abendstern über den Brettern der 4. Mannschaft und führte diese, fast so, wie jene bekannte Dame während der Französiche Revolution, von Sieg zu Sieg. Dieses Jahr steht ein polnischer Ritter namens Adrian Heimann in unseren Reihen, und nur die Mannschaftsführer eins bis drei, können verhindern, dass Adrian der kommende Gewinner der begehrten Bottle of Wine wird.(Hoffentlich wirds diesesmal nicht wieder der Rudi, denn das würde bedeuten, dass unsere Stars wieder mal durch Abwesenheit glänzen.) Damit sind wir auch schon beim Spielbericht.

Unglücklicherweise wurde uns im ersten Heimspiel schon der DWZ- Riese TSV Poing zugelost. Auf den ersten 5 Brettern war nur ein 1630 Spieler, die anderen vier hatten einiges über 1700. Zwar hatten sie Schwierigkeiten sich im münchnerischen Straßenverkehr zurechtzufinden, aber auf den 64 Feldern bewegten sie sich, mit graziöser Leichtigkeit. Besonders Traumtänzer Rudi hatte da Mangelerscheinungen. Auf d4, c4, Sf3, zog er Sf6, e6 und Se4, welches ihn bald zu f5 verpflichtete, worauf er sich auf der offenen Diagonal c4 bis f7, auf d5 einen Damenspieß einfing. Kurioserweise dachte Rudi gerade, er würde an diesem Abend das fünfte Remis in Folge einfahren, und so fragte er bestensgelaunt, (als er gerade einen vergifteten Bauern verdrückte)" Na wie schauts denn mit uns zwei aus?"

Nicht eine halbe Sekunde später gab er selbst die Antwort: "Ahh, so schauts aus" Mit der ersten Niederlage, brachte Rudi die verbliebenen drei Kollegen, Andy, Hakan und Adrian, ins Verlierverbot. Das war nicht einfach, denn jedem saß ein Hochkaräter gegenüber. Hakan hatte auf seinem Brett zudem noch eine Figur weniger, aber sein Kampfeswillen war vorbildlich. Dies beeindruckte auch seinen Gegner, denn dieser bot nun Remis an. (Vieleicht war es aber auch Hakans Freibauernmehrheit) Nun hatten wir 5 Remis. Peter war der erste, dann folgte Benjamin, (auf Brett1, Donnerwetter!!)nach einer ekzessiven Materialschlacht im Schnellzugtempo. Für Karsten Jessen war Altstar Josef Hönig am Brett. Nach langer Abstinenz gleich ein Remis zum Anfang, da kann man nicht meckern. Auch Louis Giannone kam über ein Remis nicht hinaus, obwohl er erkannt hatte, dass ein Sieg auf einem der hinteren Brettern wichtig gewesen wäre. Nun haftete alle Verantwortung an Andreas auf Brett 2. (Adrian Heimann hatte inzwischen sein längst auf Sieg stehendes Match, erfolgreich beendet)

Obwohl Andy lange Zeit das Spiel offen halten konnte, machten nach und nach, seine Diagonalschwächen gegen das Läuferpaar, die Gesamtsituation unerträglich. Schließlich blieb nur noch die ehrenvolle Kapitulation.

2.Spieltag: Schach- Union 3 gegen SC Sendling 4 endete 3 zu 5

Ein großes Hallo ergab sich am Mittwochabend, als wir vom SCS 4, unsere hochgeschätzten Kollegen vom SCS 2 erblickten. Deren Art Domino-Schach zu spielen, war für uns Motivation pur. Besonders Benjamin war Goliath indeed. Die 100 DWZ Punkte mehr, welche der Unionler in seiner Mimik zur Schau trug, wurden diesem, in einem vierstündigen Match, buchstäblich wie Sterne, aus den Schulternstücken gerissen. Dabei hatten sich dem Rudi schon die Nackenhaare gesträubt, als ein weit entfernter schwarzer Freibauer, A2 erreichte. Aber ein Bauernopfer öffnete BenGols Turm den Weg zur A-Linie und der Tie Fighter musste notlanden. Da nur noch je ein Turm auf dem Feld verblieben war, sollten es die Kleinen richten, und Benjamins`waren ganz groß. Wunderbar passend zu dieser schönen Partie : damit stand der "5 zu 3 Sieg" fest.

Das zwischenzeitliche 4 zu 3 erzielte Adrian Heimann. Sein Gegner, ausgestattet mit 1742 Punkte, hielt dementsprechend dagegen, aber für Rudi existierten eigentlich nie Zweifel an Adrians Sieg. Er hatte ihn ja selbst, kurz vor Saisonbeginn, quasi von der Kirchenbank weg, verplichtet. Zwar gab es damals von Monsignore HD lautstarkes Stirnrunzeln, als er die beiden, während des Hochamtes, in flagranti beim Beten ertappte. Aber wie so oft in kirchlichen Angelegenheiten, heiligte auch hier, der Zweck, die Mittel.

Hakan hatte, gut eine Stunde früher, den dritten Sieg eingeheimst. Der beobachtende Rudi befand sich gerade an anderer Stelle, als an Brett 3 plötzlich Bewegung war. Hakan erhob sich mit blitzenden Augen, die Mundwinkeln verdeckten beide Ohren. Anscheinend hatte er gerade den Hebel zu einer Falltür gezogen, und den Unionler ins Pelkover Burgverließ abstürzen lassen.

Den grandiosten Sieg aber verbuchte Peter Lutz auf Brett 7. An seinem Brett schien eine Stellung, direkt aus einem Buch mit dem Titel: "Eröffnungsfallen", aufgebaut zu sein. H-Linlie offen, Turm h1, Läufer c4. Dame b3, Springer e5. Schwarz hatte kurze Rochade, und Weiß war am Zug.

Das waren also die vier Punkte, aber es fehlten noch mindestens ein Remis. Und siehe da, es gabe zwei Glückliche. Den Rudi und den Louis. An Rudis Brett wurde die ersten zehn Züge in French, exakt nach Fritz´ Eröffnungsstatistik gespielt. Dann aber wollte der stolze Sendlinger doch mal was eigenes machen. Und er schuf, genauso wie Karsten neben und Louis hinter ihm, einen "Minusbauern" (Leider ohne Kompensation, wie Karsten neben, und Louis hinter ihm) Nun musste eben der Wille, die Intelligenz ersetzen, den zwei Unionler fehlte allerdings beides.

3.Spieltag: Sendling 4 gewinnt gegen Tarrasch 7 - 6,5 zu 1,5

Obwohl das Ergebnis deutlich scheint, musste an vier Brettern die Nachspielzeit eingestellt werden. Schwere Grabenkämpfe erschütterten nicht weniger, als sechs Tischen. Den ersten Sieg und gar keine Probleme, gab es an Brett 2. Hier agierte Iouri Gomelski als strenger Herr Professor. Der fast bedauernswerte Gast von den Tarrasch 45igern, wirkte wie ein eingeschüchteter Pennäler. Gnadenlos wischte ihm der Herr Professor die Tafel leer. Schließlich hieß es: "Aufstehn, Note ungenügend" An Brett 7 wurde schon wieder Peterchens Schlittenfahrt gespielt. Zwar gabe es keinen Mondspinat, oder gar Milchstraßensahne, aber gute Hausmannskost wie knusprige Nussknackertürme, allemal. Zwar ging es etwas gemächlich los, nur die beiden Königsfiguren bewegten sich munter auf feindlichem Terrain. Schließlich wurden sie aber abgetauscht Allerdings, qualitätsmäßig günstig. Dann führte Feldherr Lutz die Damenbataillone nach vorne. Und die schafften auch in bäldigster Bälde den Durchbruch. Nun roch es wie in einer Backstube, nach warmen Semmeln und Brezen. Und auf dem Kassendisplay stand "2 : 0"

Ab jetzt wurde es problematischer. Auf Brett 4 spielte Winterfrischler und Neueinsteiger Helmut Eckstein, ruhig und sicher. Er steigerte sich, auf noch ruhiger, und noch sicherer. Beobachter Rudi, welcher im Geiste, so manchesmal dem einen oder anderen Springer die Sporen verabreicht hätte, musste den Tarraschlern, etwas ungern, den ersten halben Punkt zuschreiben. Richtig Grund zur Freude gab es dann bei Louis Giannone. Nachdem er lange Zeit in seiner obligatorischen Remistellung verharrt hatte, übermächtigte ihn plötzllich ein Temperamentsanfall. Obwohl sein Gegner mit Dame, Turm und voranstürmenden h-Bauer, die offene Linile g 2 bedrängte, öffnete Louis die d -Linie, und bretterte mit Dame und zwei Türmen nach oben. Während Bauer h3 und Läufer f3 die eigene Stellung hielten, kam die australische Schwerfigurenkolonne (trotz mehrmaligem Verfahrens) sicher ans Ziel. Nun stand es 3,5 zu 0,5

Und wieder taucht die Frage auf, wie kann so ein großartiger Schachspieler, wie unser Mann auf Brett 1, Benjamin heißen? Vieleicht um seine Gegner einzulullen? Der Tarraschler jedenfalls, war nach dem 4. Zug, als er Benjamins Drachenfestung mit g4 anpeilte, offensichtlich von seinem Sieg, felsenfest überzeugt. Benjamins stundenlange Überlegung für die ersten 10 Züge, bestärkten ihn in dieser Annahme. Allerdings fühlte sich Benjamin gar nicht so gut, wie es der optimistische Zuschauer Rudi, vermeinte. So erklärt es sich wohl, dass er einen Bauerngewinn übersah und weiterhin viel Zeit verbrauchte. Aber sein Kieler Bollwerk hielt. Es erfolgte ein Figurenabtausch und nachdem nur noch je ein Pferdchen plus 5 Bauern übrig blieb, zeigte es sich, dass echte Trakehner nur im Norden gezüchtet werden. Hervorragend für die Dressur geeignet, opferte sich der Springer, zum Wohle des Ganzen, und kehrte als wunderschöne Dame wieder. Somit war dieser schöne Sieg, schöner als der letzte schöne Sieg, usw. Und es stand 4,5 zu 0,5

Auf Brett 3 bebte inzwischen Kampfmaschine Hakan Uzun zwischen Hoffen und Bangen. Fast jeder Teil seines Körpers, vom Kopf bis zu den Beinen, war in Bewegung. In einem unglaublichen Showdown, an dem fast alle Figuren zum Schlagabtausch verwickelt waren, drohte der Tarraschler entweder mit Figurengewinn, Bauernumwandlung oder gar Damenmatt auf b2. Die korrekte Auflösung war für den beobachtenden Rudi, eigentlich eher nicht, zu erkennen. Hakan jedoch erreichte das Endspiel mit je einem Turm und veschiedenfarbenen Läufern. Bauernzahl war gleich. Remis? Nicht für Hakan. Er hatte eine Königschwäche seines Gegners auf der Grundlinie entdeckt. Dieser wollte seinen Läufer auf b7 decken. Beim guten Vorsatz blieb es. Ab dann spielte Hakan für die Galerie. Und der Rudi notierte 5,5 zu 0,5

An den noch ausstehenden Brettern fünf und sechs war auch inzwischen Verlängerung angesagt. Richard Fabritius hatte etwas Mühe, sein Talent zur Geltung, und den Tarraschman zur Aufgabe zu bringen. In akribischer Kleinarbeit waren dann doch, so nach und nach, zwei Mehrbauern entstanden, welche langsam aber sicher, das Gesamtergebnis von 6,5 zu 1,5 zu Blatte brachte.

Einziger Verlierer war, man glaubt es kaum, Adrian Heimann.

4.Spieltag: Höhenkirchen 2 gegen Sendling 4 endete "1 zu 7"

Im Duell, Youngsters gegen Oldies, zeigte sich höheres Kampfgewicht, und erfahreneres Sitzfleisch, doch klar (Rudi mal ausgenommen) überlegen.

Adrian Heimann warf als erster seine Pfunde in die Waagschale, und die des Höhenkirchener Teenie, rauschte in den Keller. (Dies war zu dem Zeitpunkt, als der Rudi gerade dachte: Hätte ich bloß mehr Nüsse gegessen.) Dann erschien auch schon Peter Lutz mit Napoleon Mimik. Er hatte soeben das Kaisergambit erfunden. Da e4, f4, immer noch zu wenig Fun erzeugte, trampelte Peter der Große, als sein sahneweißer Läufer auf b5, von den Bauern a6 und b5 bedrängt wurde, mit Springer c3 auf b5. Das war mal ein Opfer. Peter war stolz, Rudi eher skeptisch. Jedoch nun war der edle Bischof wieder auf b5 und drückte erneut auf Springer c6, welcher wegen Dd7 gefesselt war. Da der schwarze E-Bauer längst auf f4 verschwunden war, drohte Peter nun mit Bauer d5. Einziger Weg dies zu verhindern, schien für Schwarz ,selbst d5 zu ziehen. Aber jezt war das Feld e5 ungedeckt und auf f3 wieherte schon der weiße Springer.(Allerdings hätte er gleich ausgebellt, wenn ihm der Läufer g4 sofort Saures gegeben hätte.) So aber folgte auf d5, Springer e5 mit Angriff auf Dame d7 und Drohung auf c6. Somit führten wir wieder mal 2:0, und Peter marschierte in der C2 Bestenliste, auf den ersten Platz vor.

Auf Brett 1 dachte diesesmal Richard Fabritius, und zwar auf english. Master Benjamin lag zur selben Zeit, auf Lorbeeren gebettet, am Timmendorfer Strand. Da dieHöhenkirchener Brett 1 und Brett 2 mit Vater und Sohn besetzt hatten, kam es für den wohlerzogenen Richard nicht in Frage, das Familienoberhaupt vor den Augen seines Filius zu brüskieren. Deshalb das erste Remis an diesem Abend. Allerdings hätte eine schöne Kombination, die Grundlinienschwäche des Höhenkircheners ausnützen, und einen Bauerngewinn erzielen können. Väterchen hatte nämlich versäumt, den weißen Läufer, welcher die Verbindung zu beiden Türmen unterbrach, zu entwickeln. Das zwischenzeitliche 3,5 zu 0,5 erzielte auf Brett 2 Andreas, welcher es mit dem Sohnemann der Wohllebenfamilie zu tun hatte. Andy ging es nur um sein eigenes Wohlergehen, deshalb machte er auch mehr oder weniger kurzen Prozess. Genaueres vermag der Rudi nicht zu sagen, denn er selbst war mit einem David beschäftigt, welcher seinem Namen alle Ehre machte. Auch Rudi hatte sich mit einem Gambit versucht. Allerdings war es etwas sparsamer, als das von Peter, es war nämlich das Schottische. Aber mit etwas mehr Esprit, hätte man die schönste Kombination des Abends erschaffen können. David hatte nach der Gambitannahme, auch gleich die Springer auf d4 getauscht, um danach b7 zu spielen. Aber da lahme Geißen und gute Gedanken oft sehr langsam sind, übersah der Rudi, dass sein Bauer e4 mit e5 den Springer f6 zurück in den Stall geschickt hätte. Dass der schwarze Läufer auf e7 den weißen auf g5 bedrohte, konnte man ignorieren, und statt dessen einen wunderbar stillen Läuferzug c4 ausführen. Als nächstes drohte Dame d4 nach d5 mit Matt auf f7 oder zumindest Schlagen auf a8

Statt dessen spielte Weiß f3, erlitt nach der kurzen Rochade einen erzwungenen Damentausch auf e3, mit folgendem feindlichem Turmeinfall, musste kurz um das Remis bangen, welches aber nach dem 10. Zug so gut wie amtlich war. Trotzdem wurde mit verschiedenfarbigen Läufern 60 Züge weitergeackert, immer in der Hoffnung doch noch zu gewinnen. Aber außer einem etwas undurchsichtigen Qualitätsopfer, mit zwar doppeltem Bauerngewinn, welches dem Rudi dann aber doch nicht ganz geheuer war,(Fritz hätts gemacht) ließ sich das Remis nicht vom Brett verdrängen. Nun stand es 4 zu 1, aber es war schon klar, dass der halbe fehlende Punkt nur noch durch ein Erdbeben zu verhindern war. So sorgte auch Helmut Eckstein bald für das 5 zu 1 . Bald ist zwar etwas relativ, denn auf seiner Notation waren 74 Züge. Und das waren möglicherweise nicht alle. Gespielt wurde übrigens ein sauberes Sizilianisch. An die 17 Züge war Helmut Fritzkonform, dann übersah er einen Figurengewinn und alles dauerte etwas länger. Der weiße Läufer g5 flüchtete vor Bauer h6 nach h4 . Die vom Springer e5 angegriffene Dame d3, wich aus nach g3 ?? Bauer g5 hätte das Läuferchen eingesperrt und Springer f4 (war auch schon da) konnte wiehernd nach g6. Hakan Uzun schloß in der Bestenliste zu Peter auf. Nach einem raffinierten Bauerngewinn im 10 Zug, ließ Hakan nichts mehr anbrennen. Hier zeigte sich wiedermal die Gefährlichkeit von Läufer d3. Die Dame auf d8 konnte den Bauern d5 nicht vor dem Springer retten und auch der von e5 nach g4 vertriebene schwarze Springer konnte den ungedeckten Bauern e5 nicht wegnehmen. Und wenn, hätte ein paar Züge später, wieder Läufer f7 mit Schach, einen Bauern mehr eingebracht. Nun fehlte zum Glücklichsein nur noch ein Sieg von Louis. Und mit einer wahren Figuren und Bauernmehrheit kam zum guten Schluß das doch verdiente 7:1

5. Spieltag

6.Spieltag: SC Sendling 4 sichert sich, mit einem 4,5 zu 3,5 gegen Haar 4, vorzeitig den 2. Platz in der C2

Ende gut, alles gut, hieß es bei uns nach dem vorletzten Spieltag, welcher allerdings gar nicht verheißungsvoll begonnen hattte. Kurz vor halb acht, fehlten nicht nur drei Spieler, sondern auch noch zwei Garnituren Schachbretter. Jedoch, als die Not am größten schien, öffnete sich plötzlich die Tür zum Raum der Wünsche, und getreu dem Motto:" Wer in Hogwarts Hilfe benötigt, dem wird sie zuteil" erschien unser Schulleiter Jens Nissen Dumbledore, mit einem Wagen voll der schönsten Schachgarnituren. Jetzt hatten endlich, die bereits ungeduldigen Haarer, ihr Brett vor dem Kopf.

Aber noch immer fehlten Peter Lutz, Adrian Heimann und Iouri Gomelski. Letzterer war von Mirko großmundig als Ersatz, für den von ihm abgeworbenen Hakan Uzun, versprochen worden. " Wir denken weitsichtig, keine Sorge," stand in seiner Mail. Aber so weit der arme Rudi auch nach draußen blickte, von Iouri war keine Spur zu sehen. Nun erbarmte sich aber Tim, und nach gemeinsamen, langen vergeblichen Telefonversuchen, konnte endlich Kontakt mit Frau Gomelski aufgenommen werden. Somit waren wir auf dem neuesten Stand: Iouri war nicht zu Hause, sondern im Schachklub. Und nicht nur das, auch die anderen zwei Vermissten waren eingetroffen. Aber alle drei, waren außer Atem, verschwitzt, und ungeeignet für Schach. Und so stand es alsbald 0,5 zu 2,5 ( Peterle bekam Remis angeboten)

Nun began die Aufholjagd. Andy Ballmann verkürzte mit mit einem sauberen Königsgambit auf 1,5 zu 2,5. Sein Gegner wußte vieleicht nicht so recht, was er mit f4 anfangen sollte. Erst lehnte er mit d6 ab, dann nach Sf3, doch exf4. Und anstatt den Bauer zu verteidigen und die f-Linie nicht öffnen zu lassen, entschied er sich nach d4, erstmal für Entwicklung. Und so gab es zwei kurze Rochaden, eine offene f-Linie und Schluß nach 24 Zügen. Karsten Jessen hatte es mit einer seltsamen Französischen Verteidigung zu tun, worauf er es englisch weitergehen ließ. Daraufhin warf sein Gegner alle kurzen Rochadebauern nach vorn. Geöffnet wurde die h- Linie, die Karsten erfreut, mittels Turm dominierte. Ein Angriff auf die gegnerische Dame mit Läufer d4, hätte im 25. Zug nun das schnelle Ende eingeläutet, aber Karsten wollte noch ein Spiel zum genießen. So bot er ein Läuferscheinopfer auf d5 an, welches leider nicht angenommen wurde, und den Sieg bis zum 32 Zug verzögerte. Jetzt stand es 2,5 zu 2,5, und Louis Giannone stand bereits dick und fett auf Sieg. Der dritte in Folge, nach zwei Anfangsremisen. Plötzlich ist er heißer Kandidat auf die begehrte" bottle of wine." Punktgleich mit Peter Lutz. Das gibt noch ein spannendes Finale bei Zugzwang. Jedoch zurück in die Vergangenheit. Rudi und Helmut waren noch im Spiel. Ein Sieg oder zwei Remisen waren Pflicht. Dabei ging der Rudi auch vorbelastet ins Rennen. Zwar konnte er seinen Anfangszeitrückstand von einer halben Stunde, auf 15 Minuten Vorsprung ausbauen, aber das war auch schon alles. Ja in der Eröffnung, da wäre die große Chance wieder dagewesen. Den Angiff von Rudis Sf6 auf e4, begegnete der Haarer wie im Sizilianer üblich, mit Sc3. Da der Rudi aber im ersten Zug mit e6, französich angetäuscht hatte, konnte er sofort Lb4 ziehen. Haar antwortete Ld2? Nun konnte geschehen : ---Lxc3, Lxc3-Sxe4, Lxg7-Tg8! und nach Läuferflucht, Txg2. Leider, leider wollte der Rudi es nach den vorangegangenen Aufregungen, etwas ruhiger angehen lassen, und nahm sich nicht die Zeit, zu erkennen, dass Bauer f2 dann ja auch durch Se4 bedroht würde. So ließ er die ganze Aktion, und rochierte stattdessen. Daraufhin wurde das Gewinnen immer schwieriger. Am Damenflügel stand sich die Bauernformation b5 und a6, sowie b4 und a3 gegenüber. Weiße Dame stand auf d2, weißer Springer auf c3. Das rief Erinnerungen an Peter Lutz letztes Spiel in Höhenkirchen hervor. Springer c6 schlägt b4, Bauer schlägt Sb4, Läufer e7 schlägt b4 und fesselt Springer auf c3, welcher anschließend mehrmals angegriffen wird. Gedacht getan. Aber was macht Haar? Nach Springer c6 schlägt b4, schlägt sein Springer c3 auf b5. Nun schlugen beide a-Bauern jeweils den betreffenden Springer, und Weiß mit seinem Läuferpaar schien unverwundbar. Langer Rede kurzer Sinn: Haar bot Remis an, und Rudi musste es, zumal es den wichtigen 4. Punkt bedeutete, annehmen.

Kurz darauf erreichte auch Helmut Eckstein Remis, und somit den Gesamtsieg. Auf seinem Brett wechselte der Vorteil ständig hin und her. Meist hatte Helmut die besseren Karten, aber immer wieder gab er sie aus der Hand. Fritz erkannte sogar einen Riesenpatzer, als Helmut dachte, er könne ungestraft den Springer auf d5 ziehen, da der Bauer e6 wegen Dame e7, und Turm e1 gefesselt schien. Schwarz hatte jedoch die Möglichkeit mit Springer c6 auf b4, ebenfalls die Dame anzugreifen und somit die Mehrfigur zu behalten. Aber das konnte weder Rudi, und glücklicherweise auch nicht der Mann aus Haar erkennen. Jedenfalls ist uns der 2.Tabellenplatz im ersten Aufstiegsjahr rechnerisch nicht mehr zu nehmen. Für den ersten wirds nicht langen, weil der Tabellenführer Poing, im letzten Spiel die punktlosen Höhenkirchener erwartet. Und wir haben bei den Dwz- starken Zugzwängler noch einen schwer verdaulichen Brocken.

"Möge das Glück, stets mit uns sein."

7.Spieltag

Nun ist es amtlich : Tabellenerster ist TSV Poing 1 mit zwei Punkten Vorsprung vor Sendling 4, welches sogar zwei Brettpunkte mehr aufweisen.kann. In unserem letzten Spiel bei Zugzwang 4 traten wir zwar mit 9 Mann an, kamen aber gegen die sechs Mann, welche Zugzwang aufbieten konnte, motivationsmäßig nicht so recht in die Gänge. Das lag teils an dem bereits sicher erreichten 2.Platz, teils an der kampflosen 2:0 Führung, sowie sicheren, (aber auch nicht mehr), Remisstellungen, an allen sechs, zu spielenden Brettern. Größte Schwierigkeiten, hatte anfangs noch Andreas Ballmann, dessen Synchroneröffnung auf d4 mit d5, c4 mit c6 und so weiter, nach sieben Zügen etwas brenzlig schien. Aber nach Db3 und Db6 ging es nach dem folgenden Tausch nur noch darum, nichts anbrennen zu lassen. Einen coolen Abend verbrachte Peter Lutz. Manchmal saß er durchaus an seinem Platz, aber meistens doch nebenan an der Theke. Er sollte eigentlich mit Louis Giannone um die begehrte Bottle of Wine kämpfen, da beiden vor dem letzten Spiel jeweils 4 Punkte erreicht hatten. Anscheinend übte er schon mal. Nun war es aber so, daß Louis einen ganz besonderen Gegner vor sich hatte. Es war ein Jugendlicher im Rollstuhl, welcher nur mittels einem großen Blatt, voller Buchstaben, kommunizieren konnte. Dies tat er aber in so liebenswerter Weise, dass er uns im Laufe des Abends richtig ans Herz gewachsen ist. So deutete er zum Beispiel, an Hand des Alphabets, dass er eigentlich Stammspieler in der D-Klasse wäre, und es sei hier sehr schwierig für ihn. Allerdings wäre er ein sehr langsamer Spieler, deshalb sei es gerade wunderbar, dass er nicht in Zeitnot sei. Obwohl er öfters sehr unartikulierte Töne von sich gab, nahm niemand Anstoß daran. Wer gerade in seiner Nähe war, legte beruhigend die Hand auf die Schulter, dannn war er schon wieder still. Louis, dessen Herz schon lang geschmolzen war, meldete, dass er unmöglich gewinnen mochte. Als Peter darauf angesprochen wurde, verkündete dieser sofort, dass er dann auch Remis spielen würde. Und der herzensgute Rudi gab seinen Segen dazu. Die Freude, welches das Remisangebot von Louis machte, war unglaublich. Jan Pilipp, so heißt der Junge, benahm sich, als hätte ein Dreijähiger einen lebenden Teddy geschenkt bekommen. Nicht ganz so gefühlsstark, aber offensichtlich sehr erleichtert, nahm dann Peters Gegenspieler das Remis an. Nun wollte auch Benjamin nicht den Saukerl markieren, und bot ebenfalls, im Gefühl des sicheren Gesamtsieges Remis an. Auch Andy schloß sich an, und es stand 4 zu 2 für uns. Jetzt waren noch Adrian Heimann und Karsten Jessen am Zug. Karsten hatte übrigens im Laufe des Abends, man weiß nicht mehr wann, ein Remisangebot seines Gegners abgelehnt Und bei Adrians Deutschkenntnissen, schien es dem Rudi zu schwierig, ihm irgendetwas über Remismöglichkeit beizubringen. So ließ man die beiden halt spielen --- und Houston bekam ein Problem. Karsten kam ins Bauernendspiel, mit Läufer gegen Springer, und war der Meinung, einen starken Läufer zu besitzen. Wie man sich doch täuschen kann.

Adrians Endspielkunst war schlicht gesagt, katastrophal. Wenigstens kann man bei beiden sagen, dass sie ihr Zeitpotenzial voll ausgenutzt haben. Nun aber freuten sich die Männer vom Zugzwang über den unerwarteten Punkt und betonten beim freundlichen Abschied, dass sie es mit einer sehr sympathischen Mannschaft zu tun gehabt hätten. Davon überzeugt, und auch zufrieden mit dem Saisonverlauf, lösten wir uns auf, in Wohlgefallen.